Durchbrechen Sie Ihre Gewohnheiten

7 Säulen des Stressmanagements: Teil 4 – Schritt für Schritt mehr Flexibilität in Ihrem Alltag

Wissenschaftliche Experimente zeigen, dass wir gerade in Stress-Situationen dazu neigen, Gewohnheiten nachzugehen, anstatt einen Schritt zurückzutreten und zu überlegen, welches Verhalten bzw. welche Entscheidung jetzt am besten wäre. Dies wirkt sich zum Beispiel so aus: Wir sehnen uns nach einem anstrengenden Arbeitstag im Büro den Feierabend herbei und wollen eigentlich gehen, haben unsere Tasche schon gepackt und werfen nur noch schnell einen Blick in die E-Mails (aus Gewohnheit). Um die Absender nicht unnötig warten zu lassen, beantworten wir „noch eben schnell“ die Mails, meist nacheinander in der Reihenfolge, in der sie eingegangen sind. Auch dies geschieht aus Gewohnheit.

Würden wir einen Moment „zurücktreten“ – also quasi eine innere Stopp-Taste drücken – würden wir vielleicht anders entscheiden. Wahrscheinlich würden diese überlegten Entscheidungen zu einem Verhalten führen, welches unserer Gesundheit insgesamt mehr entgegenkommt und uns helfen würde, Stress abzubauen. Stattdessen bauen wir ihn dadurch zusätzlich auf, indem wir einfach unseren Gewohnheiten folgen. Wie lässt sich das nun „abstellen“? Wie installieren wir unsere „innere Stopp-Taste“?

Dazu braucht es nicht viel und den meisten Menschen macht es nach und nach sogar Spaß. Gehen Sie in drei Schritten vor:

Schritt 1:
Finden Sie heraus, in welchen Lebensbereichen Sie viele Gewohnheiten haben.

Schritt 2:

Überlegen Sie, welche Sie davon ohne großen Aufwand einfach immer wieder ändern könnten.

Schritt 3:

Ändern Sie sie – nicht, um eine neue Gewohnheit an die Stelle der alten zu setzen, sondern immer wieder

Ein Beispiel
Schritt 1:
Sie gehören zu den Menschen, die in bestimmten Produktbereichen beim Einkaufen intuitiv immer wieder dieselbe Marke oder das gleiche Produkt kaufen (Waschmittel, Kaffeesorte, Mineralwasser, Margarine…).

Schritt 2:

Was Ihren Kaffee angeht, sind Sie eigen. Diesen haben Sie ausgewählt, weil Sie tatsächlich nach vielen Versuchen endlich die Sorte gefunden haben, die Ihnen am besten schmeckt. Doch bei Margarine,
Waschmittel und Mineralwasser könnten Sie sich vorstellen, auch einmal andere Marken auszuprobieren.

Schritt 3:

Sie kaufen also nun hin und wieder die neuen Sorten – vielleicht sogar bewusst in einem anderen Supermarkt als sonst!

Gewohnheiten aus anderen Lebensbereichen, bei denen es vielen Menschen recht leicht fällt, sie zu verändern, sind beispielsweise:

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    Ab und an einen anderen Weg zu Arbeit nehmen
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    Ab und an einen anderen Weg zu Arbeit nehmen
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    Die heimische Sitzordnung am Esstisch ab und zu ändern
  • null
    In ganz anderen Geschäften einkaufen
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    Eine neue Sportart ausprobieren
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    Etwas in der Wohnung umgestalten
So trainieren Sie quasi Ihr „Veränderungsgen“ und erhöhen die Chance dafür, in Stress-Situationen nicht sofort in gewohnte Muster zu verfallen. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass Sie den Umgang mit Veränderungen im Leben trainieren. Dass das Leben ständig Veränderungen mit sich bringt, wird für Sie normal. Wenn dann von außen bedingt eine Veränderung auf Sie zukommt (zum Beispiel in beruflicher Hinsicht durch einen Changeprozess innerhalb Ihres Unternehmens), haut Sie das nicht gleich um.

Interessante Erfahrungen machen Sie beim Durchbrechen Ihrer Gewohnheiten allemal.
Viel Spaß daher beim Ausprobieren von Neuem in Ihrem Leben!